Mittwoch, 8. Juni 2011

Helgoland stimmt ab: Wie soll die Zukunft aussehen?



 Helgoland Marion Granel /pixelio.de
Am 26. Juni 2011 stimmen rund 1000 Helgoländer über die Zukunft der Insel ab. Es geht um ein etwa 100 Millionen teures Projekt. Dieses sieht vor, die zwei Teile von Helgoland wieder zu vereinen. Mit einem gewaltigen Damm, 1000 Meter lang und 300 Meter breit, soll die Hauptinsel wieder mit der kleinen Düne vereint werden. Die Helgoländer Fläche würde danach etwa 2 Quadratkilometer betragen. Im Jahr 1721 teilte ein starker Sturm die Insel.

Helgoland lebt von Tourismus


Über lange Jahre konnten die Helgoländer von den Einnahmen leben, die ihnen Tagestouristen brachten. Bis zu 800.000 Gäste kamen pro Jahr. Sie landeten von Cuxhaven oder Bremerhaven auf Helgoland, um dort zollfrei und ohne Mehrwertsteuer hochwertigen Alkohol, Zigaretten und mehr zu kaufen. Ein kleiner Imbiss folgte, und dann ging’s wieder zurück.
Heute kommen immer weniger Tagestouristen und die Helgoländer wünschen sich andere. Solche, die bleiben, für ein paar Tage oder länger, um Ruhe, frische Luft, Einsamkeit, das Meer aber auch Kultur und Kunst zu genießen. Dafür soll die Verbindung der beiden Inselteile die Voraussetzungen schaffen. Viele hoffen darauf, dass aus Helgoland wieder ein attraktiver Ort zum Leben wird. In den letzten 20 Jahren halbierte sich die Einwohnerzahl. Gegenwärtig sind es noch circa 1200 Einwohner. Junge Familien ziehen weg, weil die Arbeit auf der Insel fehlt.

Mehr Platz für Helgoland


Der neue Damm könnte Platz schaffen für ansprechende Hotels, Kultureinrichtungen, eine Sternwarte, einen kleinen Flugplatz und vor allem Wohnraum für ungefähr 700 bis 800 Menschen. Mit Wassersport und Sommer-Universitäten sollen dann Touristen auf die Insel gelockt werden. Als „Wiederaufbau 2.0“ bezeichnet der Bürgermeister die Pläne. Sie sind fertig und die Mehrheit der Helgoländer steht hinter ihrem Bürgermeister. Sicher gibt es Bedenken in Bezug auf die Umwelt. Ein so großer Eingriff verändert die Natur stark. Aber ohne diese Veränderung stirbt Helgoland aus, so der Tenor der meisten Einwohner.

Leuchtturm Helgoland x-ray-andi  / pixelio.de
Sollten am 26. Juni die Mehrheit der Einwohner für den Bau des gewaltigen Dammes stimmen, so könnte es in drei Jahren losgehen und in zehn Jahren wäre der Damm fertig. So sehen es die Pläne vor. Das Geld für die Realisierung wäre laut Bürgermeister kein Problem. Interessenten sind da.


Quelle und weitere Info:

Berliner Zeitung vom 08. Juni 2011 
mehr auf Wikipedia über Helgoland
Copyright - Heike Dommnich - Verwendung des Artikels nur mit Genehmigung  der Autorin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen